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Mit PC-POWER und TIGER-FEELING von Annette Kniffler und Klaus Trödel


Beckenbodenübungen kommen in Mode als Energiespender und für die Gesundheit LSD ist nicht nur eine Droge. Geringes sexuelles Verlangen (low sexual desire) nimmt nach Untersuchungen von John D. Perry stark zu. Verantwortlich dafür ist vor allem die ständige Reizüberflutung in unserer Gesellschaft. Die stetige Verschärfung dieses Problems läßt sich auch durch Hirnstommessungen nachweisen. Der Gleichspannungsanteil des Hirnfeldes das sogenannte psychogene Hirnfeld nimmt bedrohlich ab. Lag nach Messungen der Gesellschaft für Rationelle Psychologie von 1978 der Meßwert beim Orgasmus noch durchschnittlich bei 190 Millivolt, so betrug er 1994 nur noch 170 Millivolt. Und so nähern wir uns stetig dem Wert von 150 Millivolt, der bereits keinen Orgasmus mehr zuläßt.

Auch für dieses moderne Problem gibt eine Lösung aus dem jahrtausendealten Wissensschatz des Ostens. In diesem Fall sind es die Beckenbodenübungen. Und wie so häufig,kleidet sich dieses Wissen in neue Gewänder und kommt zu uns als Tiger-Feeling oder PC-Muskeltraining. Gemeinsam ist allen Übungen, daß sie Muskelgruppen des Beckenbodens trainieren. Im Westen waren diese Übungen bislang nur beim Sexualtherapeuten, Gynäkologen oder in der Schwangerschaftsvorbereitung an der Tagesordnung.

Überzeugender ist allerdings der östliche Ansatz, nicht erst bei aufgetretenen Problemen an den Beckenboden zu denken. Der Beckenboden ist dreilagig und handtellerdick. In ihm verlaufen Muskelfasern längs und quer, die sich am Damm zu einem starken Fadenkreuz verdichten. Als Beckenbodenaktivierungsmethode besonders umfassend ist die indische Schleusentechnik der Yogis. Hier wird nicht nur der gesamte Beckenboden aktiviert, indem der Afterschließmuskel ebenso angespannt wird wie die Muskeln der Geschlechtsorgane und der Bauchmuskeln unter dem Nabel. Auch die oberen Bauchmuskeln über dem Magen werden nach innen und das Zwerchfell nach oben gezogen. Dabei ist das Kinn leicht angezogen, die Zunge berührt den weichen Teil des Gaumens und die Augen werden bei geschlossenen Augenlidern nach oben gedreht. Ziel dieser Übungen ist das Aufsteigen der Kundalini-Lebensenergie aus dem Becken ins Gehirn. Durch das gleichzeitige Zusammenziehen der Beckenund Bauchmuskeln werden aber auch alle Bauchorgane gut massiert.

In China sind die Beckenbodenübungen bei den Taoisten unter der Bezeichnung "Hirsch-Übung" verbreitet. Den taoistischen Weisen war aufgefallen,daß Hirsche, die für ihre Langlebigkeit berühmt waren, ihren After übten während des Schwanzwedelns. Während der Hirschübung wird durch vorgeschriebene, kreisende Handbewegungen zunächst der Energiefluß von den Chinesen Chi genannt im Unterleib angeregt, bevor die Muskeln von Geschlechtsorganen und After kontrahiert werden. Auch die Chinesen betonen, daß so die Energie im Körper aufsteigen kann : durch sechs Drüsen hinauf zur Zirbeldrüse im Hirn. Zugleich preisen sie die Vorzüge für die Gesundheit : verbesserter Aufbau des Gewebes der Geschlechtsorgane, Auflösung von Energieblockaden und Zunahme der sexuellen Leistungsfähigkeit.

In Deutschland wurden die Beckenbodenübungen vor allem in Frauenkreisen durch den Bestseller "Tiger Feeling" von Benita Cantieni bekannt. Sie betont neben den Vorteilen für die Gesundheit auch das vertiefte fraulich-sinnliche Lebensgefühl. In allen Einzelheiten beschreibt sie den Aufbau und die Aktivierung der drei Beckenbodenschichten von der Schließmuskelschicht über die mittlere Lage zwischen Oberschenkelgelenken und Schambein bis zur Muskellage zwischen Steißbein und Oberschenkelknochen. Durch tägliches Training dieser Muskelgruppen kann das Absinken von Organen (Hernien) verhindert werden, ebenso wie Inkontinenz und Hämorrhoiden. Auch ist die Bedeutung des Beckenbodens für den Rücken sehr groß. Denn Kreuzschmerzen verschwinden meist nachhaltig durch Beckenbodentraining. Durch das Zusammenziehen der unteren Beckenöffnung öffnet sich der obere Rand des Bekkens.Im Kreuz öffnen sich die Beckenkämme und schaffen mehr Raum für Kreuzbeine, Lendenwirbel und das Steißbein.

Wohl eher männliche Leser fühlen sich von den Schriften des Österreichers Gerhard Eggetsberger über das PC-Muskeltraining angezogen. Zum Abbau von Blockaden des Energieflusses empfiehlt er Körperübungen, die Runen wie z.B. Is und Thyr ín eine Körperhaltung umsetzen. Das eigentliche , von ihm entwickelte Training basiert jedoch nur auf der Anspannung des Pubococcygeus (PC) Muskels, der zwischen Schambein und Steißbein verläuft. In seinem Wiener Institut für angewandte Biokybernetik und Feedbackforschung konnte er nachweisen, daß nur die Anspannung dieses Muskels bei gerade aufgerichteter Wirbelsäule das psychogene Hirnfeld erhöhen kann. Bei Versuchen mit 500 Testpersonen zeigte es sich, daß bei Anspannung des PC-Muskels zunächst typische Überreizungsphänomene auftreten. Sie äußern sich in leichten Schwindelgefühlen, Ohrgeräuschen, optischen Effekten wie Lichtpunkten, aber auch als Zucken, Kribbeln oder Hitzegefühle. Die Nebenwirkungen lassen aber rasch nach und es verbreitet sich ein wohliges Gefühl von der Wirbelsäule aus im ganzen Körper.

Die Nachmessung der Hirnströme mit dem von Eggetsberger entwickelten PCEScanner ergab,daß zunächst überreizte Hirnzellgruppen desensibilisiert wurden. Dadurch nahm Empfindlichkeit der Testpersonen gegen streßbezogene Ängste ab. Nach einigen Wochen PC-Training führte das vermehrte Energieangebot im Hirn dazu, daß weitere Hirnbereiche mit Energie aufgeladen wurden und so erschlossen wurden. Zunächst stieg jeweils in einem Hirnbereich einer Gehirnhälfte der Energiepegel an und schließlich in der vergleichbaren Region der anderen Hälfte. Sobald beide Hälften über gleichviel Energie verfügten, wurden neue Hirnareale aufgeladen. Wie weitgehend bekannt ist, nutzen wir nur einen Bruchteil unseres Gehirns. Und Menschen mit besonders wenig Energie im Gehirn reagieren hauptsächlich mit den stammesgeschichtlich ältesten Gehirnteilen Stammund Mittelhirn inmitten des Kopfes. In diesem Fall regiert überwiegend das Unbewußte. Ängste spielen dann eine große Rolle und viele Reaktionen laufen automatisch ab.

Wie Eggetsberger mit seinen Forschungen zeigt, kann jedoch das gesamte Gehirn erschlossen werden durch PC-Muskelübungen. Je größere Bereiche der Großhirnrinde dabei energetisch aufgeladen wurden, desto mehr nahm die Konzentrationsund Koordinationsfähigkeit zu sowie die Vitalität.

Ganz gleich , welche Beckenbodenübung Sie am meisten anspricht Probieren Sie es doch einfach aus ! Wie wäre es,wenn Sie den Beckenboden kräftig anspannen, während Sie Ihrem Partner tief in die Augen blicken... Aber übertreiben Sie es am Anfang nicht auch die Beckenbodenmuskeln sind nicht unanfällig für Muskelkater...

Quellen: John Selby+Zachary Zelig : Das Erwachen der Kundalini Heyne Gerhard Eggetsberger : Geheime Lebensenergien Knaur Dr.med. StephenT. Chang : Das Tao der Sexualität Ariston Gerhard Eggetsberger : Power für den ganzen Tag Orac Benita Cantieni : Tiger Feeling Verlag Gesundheit Jolan Chang : Das Tao der Liebe rororo